Schweizerischer Sportkegler Verband
40. Schweizerischer Einzelcup 2021
Kegelsportzentrum Rössli, Heimberg
Samstag / Sonntag 11./ 12. September 2021
Bericht und Bilder
Der 40. schweizerische Einzelcup 2021 war ein voller Erfolg
Organisiert vom Unterverband Bern fand am 11./12. September 2021 der schweizerische Einzelcup im Kegelcenter Rössli in Heimberg statt. Remo d'Agostino, Vertreter vom UV Zürich, konnte grossartig reüssieren und durfte sich zum verdienten Einzelcup-Sieger 2021 küren lassen. Maja Kamber vom UV Aargau ist nach 2003 erst die zweite Frau welche es schaffte, sich für den Schlussfinal zu qualifizieren.
(Bericht: Daniel Mühlemann)
Nach über 1 Jahr Corona bedingter Zwangspause fand am 11./12. September 2021 mit dem schweizerischen Einzelcup in Heimberg endlich wieder mal ein schweizerischer Kegelanlass statt. Der Unterverband Bern als Organisator sorgte im Voraus für gute Verhältnisse, so dass der Wettkampf bis zum Ende reibungslos durchgeführt werden konnte.
Nach der Ansprache durch den Präsidenten vom UV Bern, Daniel Mühlemann, begrüsste auch Ivo Meier, Ressort-Chef Einzelcup der schweizerischen Sportkommission, alle anwesenden Keglerinnen und Kegler. Leider musste sich Roger Fuchs, Titelverteidiger vom 2019, aus gesundheitlichen Gründen abmelden. Somit wurde die Gruppe 4, wo auch der Vertreter aus dem Fürstentum Liechtenstein nicht antreten konnte, mit nur 4 Keglern zu einer Minigruppe, wo sich jeder Kegler nur dreimal direkt mit einem Gegner duellieren konnte. Mit den besten Wünschen und guet Holz konnten die ersten Paarungen auf den Kegelbahnen den Wettkampf eröffnen.
Obwohl aufgrund Corona viele Keglerinnen und Kegler dieses Jahr noch nicht manche Kugel in der Hand hatten, war davon keine Spur zu sehen. Von den Resultaten, Attraktivität und Spannung wurde auf einem hohen Niveau gekegelt, die Leistung aller Teilnehmer war für mich sehr beeindruckend!
Tag 1
Am ersten Tag starteten am Vormittag die Gruppen 1 und 2, am Nachmittag die Gruppen 3 und 4. Jeder der Teilnehmer absolvierte drei Gruppenspiele, somit konnte am Samstagabend eine erste mögliche Tendenz in den einzelnen Gruppen abgeleitet werden, wer sich am Schluss der Vorrunde Hoffnungen auf ein Weiterkommen machen könnte.
Bei der Gruppe 1 spielte Maja Kamber gross auf und führte die Gruppe mit 11 von 12 möglichen Punkten an. Im Vorfeld gab es Stimmen, welche Maja zum erweiterten Favoritenkreis zählten, wie recht sie damit hatten! Erster Verfolger mit 8 Punkten rangierte sich Marco Wanner auf dem zwischenzeitlichen zweiten Rang, dahinter gefolgt von Franz Scherer mit 7 Punkten. Für Roman Mäder (4.5 Punkte), Francis Straub (3 Punkte) und Klemens Arnold (2.5 Punkte) musste in den zwei Gruppenspielen vom Sonntag unbedingt zwei Siege her, wollte man sich noch die Chancen für ein Weiterkommen wahren.
Bei der Gruppe 2 ebenfalls mit 11 Punkten führte Remo d'Agostino die Gruppe souverän an. In Lauerstellung mit 8 Punkten und auf dem zwischenzeitlich zweiten Rang waren Goran Bogdanovic und Phillipp Imhof. Auf den nächsten Plätzen folgten Franck Burri mit 5 Punkten, Hanspeter Grob mit 4 Punkten und noch ohne Punkte René Steiger, was sich dann am Tag 2 sicherlich ändern würde.
In der Gruppe 3 konnte sich nach dem ersten Tag mit dem Punktemaximum von 12 Punkten Rolf Hagenbuch auf dem ersten Rang festigen. Direkt dahinter Max Lüscher mit 8 Punkten und Hansueli Reber mit 7.5 Punkten, auf dem Papier sah es nach dem ersten Tag ganz so aus, als ob diese drei Kegler den Einzug in den Viertelfinal unter sich ausmachen würden. Für Pascal Fuhrer und Vasilj Vidic mit je 4 Punkten und Lydia Freiburghaus mit 0.5 Punkten schwammen die Chancen auf ein Weiterkommen doch schon einigermassen dahin.
Nun zur Gruppe 4, der Minigruppe. Mit den zwei Freilosen in dieser Gruppe wurde die Bilanz ein wenig verzerrt, es gab insofern noch keine Tendenz. Das Einzige was sicher war, dass Vincent Käppeli nach drei Direktduellen und 7 Punkten am Sonntag mit den beiden Freilos-Resultaten auf 15 Punkte kommt. Aber auch das war am Samstagabend noch keine Garantie zum Weiterkommen. Es sei mir verziehen, dass ich keine weiteren Punktestände bekanntgebe aus dieser Gruppe, aber mit den beiden Freilosen war hier noch für Alle alles offen.
Tag 2
Aus gesundheitlichen Gründen musste sich Franck Burri (Muskel und Sehnenprobleme in den Beinen) ins Spital begeben und konnte am Sonntag nicht mehr teilnehmen, gute Besserung Franck!
Bei der Gruppe 1 konnte Maja Kamber ihren Siegeszug fortsetzen und gewann die Gruppe mit 18 Punkten souverän und qualifizierte sich somit eindrücklich für den Viertelfinal. Marco Wanner im zweiten Rang nach dem ersten Tag konnte seine beiden Gruppenspiele am Sonntag mit dem Punktemaximum entscheiden und war somit als zweiter Teilnehmer des Viertelfinals qualifiziert.
In der Gruppe 2 gab es ebenfalls keine Rangverschiebungen mehr, Remo d'Agostino und Goran Bogdanovic qualifizierten sich für den Viertelfinal. Unser Berner Vertreter, Philipp Imhof, hatte an beiden Tagen einige Probleme mit den Bahnen zu bekunden und somit war für ihn nach der Gruppenphase leider bereits fertig. Merci Philipp für dein Engagement, leider hat es nicht für mehr sein sollen.
In den Gruppen 3 und 4 konnten sich am Ende die sogenannten "alten Füchse" durchsetzen, dies wohl nicht zuletzt auch aufgrund ihrer langen Erfahrung. Aber auch diejenigen Kegler/innen welche auf der Strecke blieben zeigten gute Resultate, doch waren die "alten Füchse" trotz allem ein wenig zu stark und konnten die entscheidenden Spiele für die Qualifikation in den Viertelfinal zu ihren Gunsten entscheiden.
Aus der Gruppe 3 gelang dies Hansueli Reber und Rolf Hagenbuch, in der Gruppe 4 Nik Wendelspiess und Vincent Käppeli.
Viertelfinale
Des einen Freud, des anderen Leid. Wer jetzt gewann, qualifizierte sich für den Schlussfinal des Einzelcup-Finales, wo die vier Qualifizierten je Bahn 25 Wurf ins Volle absolvieren durften. Im Viertelfinal gab es zwei Gesichter, zwei Partien mit sehr knappem Ausgang und zwei Partien, wo das Resultat doch eher deutlich ausfiel, wobei dies keineswegs die Leistung schmälern soll. Jede und jeder, welcher den Viertelfinal erreicht, hat vieles gut und richtig gemacht, am Schluss entscheidet auch immer ein wenig das Losglück bezüglich Gegner und Bahnen.
Nik Wendelspiess und Goran Bogdanovic lieferten sich einen heissen Fight auf den Bahnen 1 und 2 und waren sehr lange auf Augenhöhe. Jeder hatte bis fünf Würfe vor dem Schluss die Chance zum Weiterkommen. Schlussendlich konnte sich Nik mit 4 Holz gegen Goran durchsetzen. Beide erzielten dabei ein Superresultat mit 408 zu 404 Holz, bravo! Nik qualifizierte sich somit für den Final, gratuliere.
Im zweiten Viertelfinal duellierten sich Rolf Hagenbuch und Wanner Marco auf den Bahnen 3 und 4. Bei Bahnwechsel lag Rolf noch 2 Holz vor Marco. Auch hier wurde es sehr spannend und eng. Schlussendlich konnte sich Marco mit 377 Holz gegenüber Rolf mit 372 Holz ebenfalls für den Final qualifizieren, gratuliere.
Jetzt war die Runde an Maja Kamber, der noch einzig verbliebenen Frau im Wettkampf. Was die anderen Herren schon in der Qualifikation zu spüren bekam, musste auch Vincent Käppeli erleben. Vincent kegelte gut, aber Maja war weiterhin nicht zu bremsen und zog mit 392:361 Holz in den Final ein, bravo. Wie eingangs erwähnt, erst das zweite Mal in der Geschichte des SSKV, wo eine Dame sich in den Schlussfinal kegelt, coole Sache!
Und dann sind wir bereits beim vierten Duell, dass da lautete Remo d'Agostino gegen Hansueli Reber. Hansueli kämpfte und liess nichts unversucht, aber gegen die Konstanz von Remo schien wohl kein Kraut gewachsen zu sein. So musste sich Hansueli mit 371:390 gegenüber Remo geschlagen geben.
Schlussfinal
Somit war das Finaltableau komplett; Nik Wendelspiess (UV BL), Marco Wanner (UV NW/OW), Maja Kamber (UV AG) und Remo d'Agostino (UV ZH). Nun galt es einerseits Nerven zu haben und andererseits über alle vier Bahnen zu überzeugen, wenn Frau oder Mann den Titel gewinnen wollte. Auf die einzelnen Details je Bahn möchte ich nicht eingehen, wer den Wettkampf live vor Ort oder im Livestream schaute, weiss wovon ich spreche. Es war ein spannender Fight, wo alle ihr Bestes gaben!
Schlussendlich darf man sagen, dass mit Remo d'Agostino, Vertreter UV Zürich, über alles gesehen die grösste Konstanz lieferte und darf sich somit sich als verdienter Sieger mit 787 Holz des diesjährigen Schweizer Einzelcup zum Sieger küren lassen, bravo und herzliche Gratulation!
Nicht zu schmälern sind die Resultate der anderen drei Finalisten, denn sie konnten den Abstand zu Remo sehr geringhalten. Im zweiten Rang folgt mit 783 Holz Nik Wendelspiess aus dem UV Basel-Land. Im dritten Rang mit 781 Holz klassierte sich Marco Wanner vom UV Nid/Obwalden. Last but not least und als Dame ein ausdrückliches Zeichen an diesem Wochenende gesetzt hat Maja Kamber vom UV Aargau mit 757 Holz.
Ich danke Andrea Thomi sowie dem ganzen Rössli-Team für die tolle Bewirtung und dem Gefühl des herzlichen Willkommens sein während dieser zwei Tage. Einen weiteren Dank meinen Mitgliedern von Unterverband Bern welche sich für den Schreiberdienst zur Verfügung gestellt haben, sowie an den Livestream mit Beat und Flavio, welche wiederum das Optimum bezüglich Bildern, Slowmotion und weiterem sorgten. Auch ein Danke schön an Binia Giger für die Moderation des Live-Streams sowie an Carole del Sordo für die Fotos am Samstag und an Michael Giger für die Fotos am Sonntag sowie den interessanten Interviews.
Ich freue mich bereits jetzt auf die nächste Ausgabe im 2022 in? (Stand heute noch unbekannt)