Schweizerischer Sportkegler Verband

Schweizer Einzelmeisterschaft 2021

Organisator UV Basel-Land
13. September - 02. Oktober
Kegelcenter Ruchfeld

Bericht und Bilder

Bildergallerie

Finaltage Schweizer-Einzel-Meisterschaft im Ruchfeld, Münchenstein

Samstag 9. Oktober 2021, Finaltag 100 Wurf

Bericht Jan Fritsch

Die Ausgangslage war spannend, waren doch bei den Herren mit Heiner Salzmann, Marcel Stocker und dem Titelverteidiger Gian-Marc Patzen drei der Finalisten von 2019 am Start. Es gab zwei Gruppen, die Ränge 6 bis 10 (812 bis 819 Holz) innerhalb von 7 Holz und dann die Ränge 1 bis 5 (829 bis 838 Holz) innerhalb von 9 Holz. Dabei die Ränge 3 bis 5 alle mit 829 Holz. 
Bei den Damen waren mit Maja Kamber und Silvia Steffen zwei Finalistinnen von 2019 im Rennen, wobei Silvia 2019 noch bei den Damen 200 gestartet ist. Auch hier konnte man deutlich zwei Gruppen unterscheiden, die Ränge 3 bis 6 mit 776 bis 792 Holz und die beiden Führenden, die mit 814 Holz Silvia Steffen respektive mit fantastischen 836 Holz, Ruth Fischbacher eindrücklich Anspruch auf eine Medaille angemeldet hatten. Beide Topresultate hätten auch zur Teilnahme am Herrenfinal gereicht. 
Nach den eröffnenden Worten des Ressortchefs Hans Matzinger durfte bereits der erste Kegler der Herren 100 Wurf, Marcel Stocker aus Ballwil den Wettkampf in Angriff nehmen. Solide kegelte er sein Programm und erzielte mit 817 Holz fünf Zähler mehr als an der Meisterschaft. Nach 2019, wo er als Führender in den Final ging, heute nun der Start als 10. Wir warteten mit Spannung auf die nächsten Kegler, um zu sehen was Marcels Total von 1629 Holz Wert war. Heiner Salzmann aus Glattbrugg startete als Zweiter ebenfalls sehr gut. Mit 201 Holz Voll konnte er als einziger im Vollen auf Bahn 1 den Achterschnitt halten. Mit guten 217 Kranzspick erreichte er auf Bahn 1 418 Holz, das zweithöchste Resultat an diesem Wettkampftag. Leider musste Heiner den Wettkampf nach 50 Wurf verletzungsbedingt beenden, damit blieb ihm NUR der 10 Rang. Dem 8. der Meisterschaft Rolf Hagen aus Bazenheid lief es nicht ganz so gut, mit 790 Holz Tagestotal konnte er nicht ganz an seine Vorrundenleistung anknüpfen, dennoch reichten ihm sein Total 1606 Holz am Ende für Platz 7. Noch mehr Mühe bekundeten die Startnummern 7, René Heutschi aus Würenlingen und 6, Edwin Scheiber aus Hünenberg. Am Ende fand sich René mit 1564 Holz auf Platz 9 und Edwin mit 1597 auf Platz 8.

Nach Edwin starteten nun die Damen 100 Wurf, angefangen mit der Sechsten der Vorrunde Cornelia Patzen aus Lachen. Anders als in der Meisterschaft misslang ihr die Bahn 1, dafür gelang ihr dieses Mal die Bahn 2 viel besser. Sie erzielte mit 770 Holz ein ähnlich gutes Resultat wie in der Vorrunde und sollte am Ende mit 1546 Holz den vierten Platz belegen. Als zweite startete Lydia Freiburghaus aus Domat/Ems. Sie hat bereits mehrmals den Schweizermeistertitel in der Kategorie Damen 200 Wurf gewonnen, umso gespannter durfte man sein. Und siehe da, Lydia zeigte mit 801 Holz das höchste Resultat des Damenfinals und verbesserte sich mit Total 1581 Holz vom 5. auf den dritten Rang. Der Vierten und der Dritten der Vorrunde, Bernadette Beyeler aus Luzern und Maja Kamber aus Safenwil, machten die Nerven einen Strich durch die Rechnung, beide konnten nicht an ihre Leistungen aus der Meisterschaft anknüpfen und mussten sich am Ende mit den Rängen 5, Maja und 6, Bernadette begnügen. Nun waren die letzten Zwei an der Reihe. Zuerst Silvia Steffen aus Zürich, mit sehr guten 814 Holz aus der Meisterschaft und anschliessend die einheimische Ruth Fischbacher aus Bottmingen, die mit sensationellen 836 Holz in Führung lag. Silvia, Schweizermeisterin Damen 200 Wurf 2017 war in den letzten Jahren regelmässig in den Finals anzutreffen, sie kegelte ihr Programm routiniert durch und erzielte gute 796 Holz, ein Total von 1610 Holz und holte sich damit den Schweizermeistertitel. Ruth hingegen konnte dem Druck nicht ganz standhalten, ihr Tagestotal von 769 Holz ergab in der Endabrechnung 1605 Holz und damit die Silbermedaille.

Weiter ging es mit den Herren Rang 5 bis 1. Nach der Vorrunde lag Marco Wanner aus Baldegg, als 5. Nur gerade 9 Holz hinter der Spitze, alles war also noch möglich. Marco startete etwas verhalten mit 189 Holz Voll, korrigierte dies aber gleich mit fantastischen 229 Holz Kranzspick. Der Kampf um die Spitze war lanciert, auf Bahn 2 kegelte Marco völlig entfesselt, er erzielte mit 208 Holz das höchste Voll und mit 226 Holz auch gleich den höchsten Babelispick. Mit seinem Tagestotal von 852 Holz standen für ihn in der Schlussabrechnung 1681 Holz auf dem Papier, ein super Resultat, an dem sich die vier Führenden messen mussten. Marcel Tiberi aus Buchs nahm diese Herausforderung als erster an. Er kegelte mit 845 Holz ebenfalls ein Spitzenresultat, musste sich am Ende aber dennoch um 7 Holz geschlagen geben. Der Dritte der Vorrunde, Rudolf Walker aus Bürglen zeigte eine solide Leistung, er totalisierte an diesem Finaltag 814 Holz, damit zeigte seine Schlussabrechnung 1643 Holz was den vierten Schlussrang bedeutete. Robert Baumann aus Schattdorf startete mit 6 Holz Vorsprung auf Marco, bekundete aber vor allem auf Bahn 2 Mühe, mit seinem Resultat von 1631 Holz rutschte er auf den fünften Schlussrang ab. Nun konnte nur noch Gian-Marc Patzen aus Lachen, der Titelverteidiger und führende nach der Vorrunde den Sieg von Marco verhindern. Sein Vorsprung von 9 Holz hatte sich aber bereits nach Bahn 1 in einen Rückstand von 10 Holz verwandelt, trotz den sehr guten 419 Holz auf Bahn 2 konnte er aber Marco und Marcel nicht mehr gefährden. Er landete mit seinem Schlusstotal von 1656 Holz auf dem Bronze-Platz.

Samstag 10. Oktober 2021, Finaltag 200 Wurf

Auch der zweite Finaltag versprach Hochspannung. Genau wie beim 100 Wurf Final waren einige der Finalistinnen und Finalisten von 2019 wieder am Start, bei den Damen Judith Rinderknecht und Elvira Fritsch, bei den Herren Stefan und Markus Kocsis, Dragi Obradovic, Max Lüscher, Nik Wendelspiess und Georges Bielmann. Bei den Herren konnten sich die beiden Führenden mit über 1700 Holz um über 40 Holz absetzen, dahinter folgten die Ränge 3 bis 5 mit 1663 bis 1657 Holz und dann die Ränge 6 bis 10 1647 bis 1639 Holz. Auch bei den Damen gab es zwei Gruppen, die Ränge 1 bis 3 mit 1609 bis 1604 Holz und mit über 50 Holz Rückstand die Ränge 4 bis 6 mit 1551 bis 1547 Holz. Pünktlich um 10 Uhr nahm der erste Wettkämpfer, Philipp Imhof aus Wünnewil, sein Programm in Angriff. Das frühe Aufstehen und die frisch geputzten Bahnen waren nicht wirklich nach seinem Geschmack, er erreichte 1571 Holz und konnte sich damit im Klassement nicht nach vorne arbeiten. Dem Neunten der Vorrunde Ruedi Bleiker aus Dietikon gelang der Wettkampf schon einiges besser, erreichte er doch mit 1638 Holz nur gerade zwei Zähler weniger als in der Meisterschaft. Am Ende sollte dies für Platz 7 reichen. Als Dritter startete Oskar Stettler aus Buchrain, wie vor ihm Philipp wollte es nicht so richtig laufen. Oski kegelte 1591 Holz und rutschte damit einen Platz nach hinten auf Rang 9. Nun stieg mit Dragi Obradovic aus Basel, der erste von vier Vertretern des Unterverbandes Basel-Stadt, in den Wettkampf ein. Mit seinem Resultat von 1645 aus der Meisterschaft lag er nur gerade 5 Holz vor Ruedi, der zu diesem Zeitpunkt das Klassement noch anführte. Dragi startete mit sehr guten 399 Holz auf Bahn 1, auf Bahn 2 drehte er auf und erzielte schier unglaubliche 480 Holz Kranzspick. Mit 377 Holz Voll auf Bahn 3 und wiederum fabelhaften 442 Holz Babelispick, erreichte er starke 1698 Holz und übernahm mit grossem Vorsprung die Spitze. Nun waren die Führenden gefordert. Als Erster durfte sich der zweite Vertreter des SKVBS Markus Kocsis aus Möhlin, an Dragis Resultat messen. Mit 405 Holz Voll und einem ebenfalls fantastischen Kranzspick von 469 Holz legte er ein sehr gutes Halbzeitresultat auf die Bahn, verlor aber bereits 10 Holz auf den Führenden. Die Bahnen 3 und 4 gelangen Markus dann nicht ganz nach Wunsch, trotzdem konnte er sich mit 1659 Holz gegenüber der Meisterschaft leicht steigern. Am Ende sollte es für den Rang 5 reichen.

Nun war die Reihe an den Damen 200 Wurf. Hier war die Ausgangslage an Spannung kaum zu überbieten. Mit Ausnahme der Führenden Ursula Baumann (Unterverband Solothurn) stammten alle Finalistinnen aus dem Unterverband Baselland. Als erste startete Judith Rinderknecht aus Brislach, mit zwei guten Spickpartien 439 und 407 Holz erreichte sie 1595 Holz, fast 50 Holz mehr als in der Meisterschaft. Dieser Exploit sollte am Ende Bronze bedeuten. Als Nummer zwei ging Susi Sprecher aus Muttenz ins Rennen, ihr lief es auf allen Bahnen nicht optimal, trotzdem blieb sie mit 1538 Holz nur 12 Holz unter ihrem Resultat der Meisterschaft, sie konnte sich im Ranking damit nicht verbessern, Platz 5. Etwas besser schlug sich die Vierte der Meisterschaft, Brigitte Bohler aus Möhlin, sie zeigte gute Resultate auf den Bahnen 1 bis 3, kämpfte aber auf Bahn 4 eher glücklos. Sie erreichte 1548 Holz, nur drei Holz weniger als in der Meisterschaft und belegte am Ende den 4. Rang. Die Spannung stieg, mit der Dritten der Meisterschaft, Silvia Geeler aus Basel. Sie startete als erste Spielerin mit einer Vornote von über 1600 in den Wettkampf. Mit 364 Holz auf Bahn 1 nicht ganz zufrieden zeigte sie im Kranzspick mit 436 Holz ein gutes Resultat, ihr lief es dann auf den Bahnen 3 und 4 nicht ganz nach Wunsch. Mit 1560 Holz konnte sie leider nicht an ihr Meisterschaftsresultat anknüpfen, das Total von 3164 Holz reichte aber an die Spitze des Klassements. Am Ende sollte es die Silbermedaille bedeuten. Inzwischen war die zweite der Meisterschaft Elvira Fritsch aus Muttenz gestartet, ihr Vorsprung auf Silvia betrug nur gerade 4 Holz. Auch Elvira kämpfte eher unglücklich mit Bahn 1, konnte ihren Vorsprung aber trotzdem um ein Holz ausbauen. Im Kranzspick kegelte sie dann völlig entfesselt, mit fantastische 464 Holz, dem dritthöchsten Spick aller Wettkämpferinnen und Wettkämpfer, legte sie den Grundstein für den Erfolg. 377 Holz Voll auf Bahn 3 und ein guter Babelispick von 416 Holz, ergaben ein Total von 1622, eine Steigerung um 14 Holz gegenüber der Meisterschaft und, nach Summaprada 1993, zum zweiten Mal den Schweizermeistertitel. Die Führende aus der SEMS und bereits vierfache Schweizermeisterin Ursula Baumann aus Welschenrohr verletzte sich leider auf Bahn 1. Man konnte sehen, dass sie sich mit Schmerzen durch ihr Programm quälte und nicht richtig auf Touren kam. Nach 170 Wurf wurden die Schmerzen dann so unerträglich, dass sie ihr Programm abbrechen musste. Damit belegte sie den 6. Rang.

Nun war die Reihe an Max Lüscher aus Basel, mit einer soliden Leistung, die im höchsten Babelispick von 463 Holz gipfelte, bestätigte er mit 1659 Holz sein Resultat aus der Meisterschaft. Es reichte aber nicht, um Dragi von der Spitze zu verdrängen und in der Schlussabrechnung landete er auf Platz 4. Mit Georges Bielmann aus Fribourg, startete nun der einzige nicht einheimische. Ihm lief es nicht besonders, vor allem die Spickpartien gelangen ihm nicht. Am Ende standen 1589 Holz auf dem Standblatt, ein Resultat, das ihn auf den 8. Rang abrutschen liess. Auch dem Dritten der Meisterschaft Nik Wendelspiess lief es nicht nach Wunsch. Vor allem auf den Bahnen 2 und 3 war er nicht zufrieden. Trotzdem erreichte er mit 1636 ein ansprechendes Resultat, musste sich aber mit dem 6. Rang zufriedengeben. Damit war es klar, Dragi hatte sich mit dem Tageshöchstresultat von 1698 Holz eine Medaille erkämpft. In der Endabrechnung sollte es die bronzene werden. Zum Abschluss starteten die beiden Führenden aus der Meisterschaft, Hansueli Reber aus Muttenz und Stefan Kocsis aus Liesberg. Nach dem ersten Voll hatte Ueli noch die Nase vorn, konnte er doch seinen Rückstand von 2 Holz wett machen. Mit dem Kranzspick war er aber alles andere als zufrieden, mit 424 Holz verlor er 38 Zähler auf Stefan der fantastische 462 Holz erzielte. Auf Bahn 3 zeigten beide solide 389 Holz. Vor dem Wechsel auf die schwere Bahn 4 fehlten Stefan nur noch 400 Holz um die Spitze zu übernehmen, Ueli musste dazu bereits 435 Holz bringen. Ueli kämpfte lange mit der vierten Bahn. Nach 25 Wurf war er noch nicht auf Kurs, die Tafel zeigte «nur» 204 Holz, in den zweiten 25 Wurf konnte er sich aber auffangen und sehr gute 233 Holz erzielen. Die Endabrechnung zeigte dann 437 Holz Babelispick, ein Tagestotal von 1641 Holz, Total ein Gesamtresultat von 3346 Holz und den Gewinn der Silbermedaille, drei Holz vor Dragi. Nun fehlte nur noch der Babelispick von Stefan. Stefan kegelte den Sieg mit 427 Holz, souverän nach Hause. Mit dem zweithöchsten Tagestotal von 1667 Holz und einem Gesamttotal von 3374 Holz wird Stefan Kocsis Schweizermeister in der Kategorie Herren 200 Wurf. Ich möchte an dieser Stelle allen gratulieren, die sich an der SEMS eine Auszeichnung holen konnten. Herzliche Gratulation allen Finalistinnen und Finalisten, ihr habt grossartigen Sport gezeigt. Den Medaillengewinnerinnen und Medaillengewinnern nochmals Gratulation und ein dreifaches «Guet Holz» für eure Spitzenleistung.

Danke liebes Ruchfeld-Team ihr habt während der gesamten SEMS für unser leibliches Wohl gesorgt. Danke Angelo, wie immer hast du die Bahnen in deiner gewohnt professionellen Manier tadellos gepflegt. Danke Hans, als Ressortchef hast du wie immer alles gut vorbereitet und SEMS und SEMS-Final tadellos geleitet.

Bravo und danke Binia, Beat und Flavio. Ganz grosses Kino, was ihr da wieder auf Youtube gezaubert habt, ihr seid wirklich das Lifestream DreamTeam. Herzlichen Dank an euch alle, die ihr vor und hinter den Kulissen dafür gesorgt habt, dass die SEMS 2021 reibungslos über die Bühne gegangen ist. Der grösste Dank aber gebührt euch, dem Vorstand und den Mitgliedern der Seniorengruppe beider Basel, ihr habt die SEMS fast alleine durchgeführt und mit eurem grossen Einsatz massgeblich zum Gelingen der Finaltage beigetragen.